Die auf einer kleinen Kupfertafel virtuos und höchst malerisch ausgeführte »Versuchung des Heiligen Antonius« von Johann Liss (um 1597-1631) bereichert jetzt das kleine, feine Kabinett der deutschen Malerei des 17. Jahrhunderts. Neben seinem Zeitgenossen Adam Elsheimer war Liss der bedeutendste Meister der deutschen Malerei des Frühbarock.

Daher ist es besonders erfreulich, dass die Alte Pinakothek nunmehr neben dem »Tod der Kleopatra« ein zweites der nur wenig mehr als 30 erhaltenen Werke des Johann Liss präsentieren kann.

Erst im letzten Jahr war das bislang der Forschung gänzlich unbekannte Gemälde der »Versuchung des Heiligen Antonius« im Kunsthandel aufgetaucht, das nun als Original der zahlreichen Kopien in verschiedenen Sammlungen anzusehen ist.

Es ist der Ernst von Siemens Kunststiftung zu danken, dass sie dieses kleine Meisterwerk als dauerhafte Leihgabe für die Alte Pinakothek erworben und sich damit erneut als einer der bedeutendsten Mäzene der drei Münchner Pinakotheken erwiesen hat.