Da hatten sich manche der Besucher aber schwer ins Zeug gelegt, um ein wenig 70er Jahre Flair auszustrahlen. Prominente Gäste aus Film und Musik standen da am Eingang für die Spalier stehende Presse Modell, während im Hintergrund nach der Hitze des Tages immer drohender ein schwarzer Regenhimmel das Geschehen verdunkelte und stürmische Böen die gestylten Frisuren durcheinander brachten. Was so manchen ins Grübeln brachte, kommen jetzt noch all die angekündigen Stars und Promis?

Doch während der Duschvorhang zuzog und die Wassermassen immer undurchsichtiger wurden, ging ein Raunen durch die Menge, denn auch Mosi war eingetroffen.

Seiner Drei-Wetter-Taft Frisur konnte der Regen nichts anhaben, Mosi kam – wie es sich gehört – mit seinem Roll Royce bis unters Dach vorgefahren.  Damit war Frage Nr. 1 erledigt: kommt er oder ist Modedesigner Rudolph Moshammer am Chiemsee bei Wolfgang Ambros Watzmann Premiere, auf deren vorab gefaxten Gästeliste er auch stand.

Sein Outfit jedenfalls war 70er Jahre schrill: in einem pink ins rot übergehenden Sakko mit eingestickten Glitzerblatt- Silhouetten, weißer langer Kragen, die Manschetten weit herausragend, gab er den Tony Mandero für die Presse, diesen „ich streck den rechten Zeigefinger in die Luft“ Blick hatte er besonders gut drauf, kommt das doch seinem "ich stecke jetzt beide Finger in die Höhe" Lieblingsposing ziemlich nahe.

Auch die übrigen Gäste sahen sich, kaum das sie sich versahen, zu dieser „ich bin König der Disco Finger gen Himmel gestreckt“ Haltung verdonnert, die von den Fotografen immer wieder gefordert und dann auch gerne imitiert wurde.

Gundis Zambo mit Tochter zum Beispiel erst zögerlich, dann immer flotter, man ist ja schließlich bei Saturday Night Fever, dem Kultstück über die Zeit, als das Nachtleben zur Disco wurde.

Bei den heißen Tanznummern zur Musik der Bee Gees, hält es auch in München kaum jemand auf den Sitzen - Travolta und die langen Disco-Nächte der Siebziger feiern im aus Köln importierten Erfolgs-Musical Auferstehung. Dort lief es jahrelang ausverkauft vor 1600 Gästen, und soll nun über den Sommer hin die Münchner und natürlich alle Musical Fans aus dem Süden begeistern.

Da kam schon Gänsehaupt Feeling auf, wenn die unvergänglichen Nummern erklangen,  die gar nicht mehr aus den Köpfen hinweg zu kriegen sind. Und so wurde denn auch schon zu Beginn heftig im Takt mitgeklatscht, als die Saturday Night Fever  Kennmelodie erklang. Was gibt es zum Stück zu sagen. Gelungen, begeisternd, damit könnte man schon alles auf einen Nenner bringen.

Der Film von 1977 wird hier nicht imitiert, sondern die Geschichte aus heutiger Sicht noch einmal neu erzählt. Die Liedtexte sind auf englisch, die Sprechtexte auf deutsch. Auf der Bühne im Zirkusrund wird live gesungen, live getanzt, live das Disco Feeling der 70er vermittelt. Einen Vergleich zum Film mit John Travolta und den hohen Bee Gees Falsettostimmen vergisst man schnell –Tragedy mit kräftiger Stimme gesungen kommt hier doch gleich ganz anders rüber auf der Bühne. Eigen, und darum gut.

Das die Hauptakteure ihre Rollen perfekt rüberbrachten,  wer hätte anderes erwartet. Ron Holzschuh als Tony Manero hatte schon in Köln jahrelang die Menschen begeistert, an seiner Seite glänzte am Premierenabend Kara Tremel als Stephanie Mangano. Wie es nach der Premiere ausschaut, konnte das Ensemble auch die Münchner Publikum überzeugen. Unglaublich, dass ihm und seinen Mitakteuren bei so viel Tanz und Aktion noch die Luft zum Singen übrig bleibt.

Erwähnenswert ist die Nebenfigur des  DJ Monti (John Davies), klasse Stimme, ein wenig wirr. So waren sie, die Djs der 70er.

Am Ende ging es – wie konnte es anders sein – nach der Vorstellung in die Disco. In den Disco Tempel der heutigen Zeit, ins P1 per MVG Bussen, die extra als Shuttle Service den Gästen zur Verfügung standen. Dort gab es dann zu 70s Disco Musik, Toast Hawaii und Burger zum Selberbauen, zum Abschied dann eine Tüte mit diversen Creme 21 Utensilien, auch so ein Produkt aus den 70ern, das jetzt eine Wiederauferstehung erlebt.

Auf der Premiere gesehen wurden u.a. noch Marienhof Darstellerin Leonore Capell, Sängerin Lucy Diakovska (No Angels) , Patrick Lindner, Komponist und Musiker Leslie Mandoki, Moderatorin Petra Schürmann, Hofbräu Direktor Dr. Michael Möller, Paulaner am Nockherberg und Wiesnwirte Arabella und Peter Pongratz, Heiko Plapperer-Lüthgarth (Deutsches Theater), Radio Gong Geschäftsführer Georg Dingler, Kai Wörsching (Kai`s Bistro), Medienmanager Josef von Ferency, Eislauf Olympiasieger Manfred Schnelldorfer, die Schauspielerin Katerina Jakob und Carin C. Tietze, Moderator Thommy Ohrner, Schauspieler Volker Brandt und Dieter Landuris.

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Karten zum Preis von 22 bis zu 72 Euro (zzgl. 2 Euro Systemgebühr) gibt es unter der Ticket Hotline 0180-51 52 53 0 (0,12 Euro/Min.). Natürlich auch über unseren Partner getgo.de, siehe unten. Infos im Internet unter www.saturdaynightfever.de

1. Station der Tour: 01.07.2004 bis 03.10.2004 in München, Circus Krone
2. Station der Tour: 16.10.2004 bis 30.01.2005 in Basel (CH), Musical Theater