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Lothar-Günther Buchheim: Das Boot - Die Fotografien
Ausstellung im Buchheim Museum von 06.07.-10.10.2010


Lothar-Günther Buchheim: Das Boot - Die Fotografien Ausstellung im Buchheim Museum von 06.07.-10.10.2010 (Foto: Buchheim Museum)
Lothar-Günther Buchheim: Das Boot - Die Fotografien Ausstellung im Buchheim Museum von 06.07.-10.10.2010
Buchheim Museum, Bernried (Foto: Martin Schmitz)
Buchheim Museum in Bernried



©Fotos: Martin Schmitz, Buchheim Museum (1)

Die rund 250 Fotografien von Lothar-Günther Buchheim, die im Buchheim Museum erstmals in einer Ausstellung gezeigt und von Textauszügen aus Buchheims Büchern aus dem U-Boot-Krieg begleitet werden, sind unmittelbar vor Ort, im Zweiten Weltkrieg, vorwiegend während Unternehmungen mit dem U-Boot U 96 entstanden, also Jahrzehnte bevor Buchheims Roman „Das Boot“ (1973) erschien, nach dem der gleichnamige Film von Wolfgang Petersen (1981) gedreht wurde.

Die Aufnahmen vergegenwärtigen den U-Boot-Krieg aus dem Blickwinkel des jungen Malers, der seit Herbst 1940 als Marinekriegsberichter zunächst von Stützpunkten in der Bretagne auf Zerstörern, Vorpostenbooten und anderen Schiffen der Kriegsmarine eingesetzt und schließlich einer Unterseebootsflottille zugeteilt war.

Maßgeblich für die Ereignisse, welche sich in seinem Roman „Das Boot“ und in seinen Fotografien widerspiegeln, waren seine Erfahrungen auf der 7. Unterbootsunternehmung von U 96 im Herbst 1941 unter Kommandant Heinrich Lehmann-Willenbrock, „dem Alten“ seiner Romantrilogie „Das Boot“, „Die Festung“, „Der Abschied“.

Alle Fotografien entstanden im eigenen Auftrag, da sich Buchheim damals, wie er später betonte, zur Zeugenschaft aufgerufen fühlte.

„Der Seekrieg ist die grauenhafteste Form des Krieges“ schreibt Buchheim in seinem Bildband „U-Boot-Fahrer“ (1998): „Der Seekrieg war weitaus schrecklicher als es die versammelten Bilder zeigen können. Er verschaffte manchem Erlebnisse, die so grauenhaft waren, daß er sie nicht mehr wahrhaben will. Im Seekrieg haben beide Gegner stets einen zweiten Feind, die See – ‚the cruel sea’“.

Die große Wassergarotte wartet im Krieg auf jeden Seemann. Der Seekrieg ist ein pervertierter Krieg. Er ist es auch deshalb, weil er ein ganz und gar „sauberer“ Krieg ist: keine im Stacheldraht hängenden Verwundeten, keine Trümmer und Ruinen, keine aufgedunsenen Leichen.

Die Seeschlacht hinterlässt keine Spuren... Ich habe selber erlebt, wie spiegelglatt die See im Morgendämmern dalag, nachdem sie eben ein von einer Fliegerbombe getroffenes Kameradenboot verschlungen hatte...“.

Anlässlich der Ausstellung konnten in den erstmals zugänglichen Archiven rund fünftausend Fotografien in Form von Kontaktbogen, die weder datiert noch näher bezeichnet sind, durchgesehen werden. Dabei zeigte sich, dass viele der Buchheim’schen Fotografien noch nicht publiziert sind. Zudem fanden sich ausführliche Fotosequenzen von Ereignissen, die bislang nur durch einige wenige Fotografien überliefert waren. Sie führen uns das Geschehen wie einen Film vor Augen.

Während eines Wasserbombenangriffs auf U 96 beispielsweise, hat Buchheim eine Reihe von Aufnahmen gemacht, die die Situation im Inneren des Bootes und das Verhalten des Kommandanten und einiger seiner Besatzungsmitglieder auf beklemmende Weise veranschaulichen.

Diese und andere Bildsequenzen, etwa die Begegnung von U 96 mit einem anderen deutschen U-Boot während eines Sturms im Atlantik oder die Rettung Überlebender eines soeben untergegangenen deutschen U-Bootes, werden erstmals vollständig in der Ausstellung gezeigt.

Die Auswahl der Fotografien konzentriert sich auf Bilder von U 96: Sie berichten von den Besatzungsmitgliedern und ihren Aufgaben, vom Alltag an Bord, von Verrichtungen wie „Torpedoziehen“, die tägliches Pensum waren. Auch das Innere des U-Bootes, etwa Zentrale, Diesel- , E-Maschinen- sowie Bugraum, ist durch Buchheims Fotografien überliefert.

Den Gegensatz zur bedrückenden Enge im Boot bilden Aufnahmen, die Buchheim auf der Brücke des U-Bootes machte.

„Für mich ist es eine Erlösung, auf der Brücke zu stehen“, schreibt er in seinem Roman „Das Boot“. „Ich nütze die Gelegenheit aufzuentern, sooft sie sich bietet. Kaum habe ich den Kopf zum Turmluk hinausgesteckt, überkommt es mich schon wie eine Befreiung: Ich steige aus dem Maschinenpferch, aus der Enge der Wände, aus Dunst, Gestank und Feuchtigkeit ans Licht zur reinen Luft empor. Zuerst suche ich den Himmel nach Wetterzeichen ab, dann lasse ich den Blick schnell ringsum über die Kimm gehen. Erst dann drehe ich den Kopf hierhin und dahin und lege ihn schließlich in den Nacken. Durch ein paar Wolkenlöcher kann ich in die Tiefe des Kosmos blicken...“.

Bilder von den wachhabenden Brückenposten vergegenwärtigen die stete Gefahr.

Zu diesem Komplex von Fotografien kommen Aufnahmen vom Atlantikstützpunkt Saint-Nazaire: vom Bau der Bunker, von den Werftanlagen, von zurückkehrenden U-Booten und den seinerzeit üblichen Flottillenritualen, dem Schlösschen Kernével, in dem Karl Dönitz eine zeitlang Quartier bezogen hatte, von Kommandanten und weiteren U-Boot-Fahrern.

Aber auch Bilder der Zerstörung hat Buchheim dokumentiert: zerschellte Flugzeuge, ausgebrannte Eisenbahnwaggons und zerbombte Städte und Landschaften.

Und weil die Durchsicht des Archivs mit Buchheims Fotos aus der Kriegszeit ergab, dass der Maler, wie schon auf seinen privaten Reisen zuvor, hingebungsvoll die Menschen, die Landschaft und das Leben in der Bretagne fotografierte, ist auch diesem Aspekt der Buchheim’schen „Kriegsfotografie“ ein eigener Raum gewidmet worden.

Dr. Clelia Segieth
Kuratorin des Buchheim Museums

Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1
82347 Bernried
Tel. 08158/997020
E-mail info@buchheimmuseum.de, Internet www.buchheimmuseum.de

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