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Prüderie und Leidenschaft
Der Akt in viktorianischer Zeit




©Fotos: Martin Schmitz
Den Zeitgenossen der viktorianischen Epoche (1837 – 1901) galt jede naturalistische Darstellung des nackten Körpers als moralisch gefährdend. Aktmalerei wurde, so die landläufige Meinung, gar nicht oder nur in minderer Qualität praktiziert.

So hielt es Kenneth Clark in seiner einflussreichen Untersuchung "Das Nackte in der Kunst" von 1956 noch für unnötig, mehr als einige Sätze über den Akt im viktorianischen Zeitalter zu schreiben, um ihn schlussendlich mit Geringschätzung abzutun:

Die einzige Form der Aktdarstellung, die "den großen Frost der viktorianischen Prüderie? in Großbritannien überdauert habe, so Clark, sei eine Art "argloser Akademismus" gewesen.

Die seit dem 1.3. im Haus der Kunst zu sehende Ausstellung "Prüderie und Leidenschaft" zeigt nun eine andere, neue Sicht auf dieses Zeitalter.

Die Ausstellung thematisiert die Entwicklung der weiblichen wie auch der männlichen Aktdarstellung in England.

Doch war der Akt nun Ausdruck und Scheitelpunkt der Hochkunst oder war er ein empörender Anschlag auf die öffentliche Moral?


Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der "Tate Gallery of British Art" in London unter der Federführung von Alison Smith erarbeitet wurde, bietet erstmals einen umfassenden Einblick in eines der faszinierendsten, weil am stärksten kontrovers diskutierten Themen des 19. Jahrhunderts.

Es wird deutlich, dass der Akt im Werk anerkannter Künstler wie Millais, Rossetti, Burne-Jones oder Sargent ein zentrales Thema war, dass neben diesen Protagonisten der englischen Malerei aber auch weniger prominente Künstler zur komplexen Geschichte der viktorianischen Nacktdarstellung beigetragen haben.

So gibt die Ausstellung Gelegenheit, Maler wie William Etty, Simeon Solomon, Herbert Draper, Theodore Roussel und Henry Scott Tuke wieder zu entdecken oder neu kennen zu lernen.

Die Ausstellung gliedert sich in sechs größere Themenkomplexe.

In diesen tauchen nahezu alle Stilrichtungen und -wechsel des 19. Jahrhunderts auf – von der altmeisterlichen Kunst der frühen viktorianischen Epoche über die fantasievollen Schöpfungen der Präraffaeliten und den Ästhetizismus des Viktorianischen Klassizismus bis hin zu den Experimenten des Impressionismus und Postimpressionismus gegen Ende der viktorianischen Zeit um die Jahrhundertwende.

Die Ausstellung "Prüderie und Leidenschaft" konzentriert sich auf den Akt in der Malerei, der Zeichnung und der Druckgrafik, bezieht aber auch andere Medien wie die Fotografie, den Film, die populäre Illustration, die Werbung und die Karikatur mit ein.

Die hier gestellten Fragen der Moral, der Sexualität und des Verlangens haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

München ist die zweite Station der Ausstellung, die im Anschluss daran in New York und Japan zu sehen sein wird.

Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Bilder von der Ausstellung, die - wie auch der Katalog - sehenswert ist.

Seit 9.3. zeigt das Haus der Kunst im Rahmen seiner Ausstellung ein Projekt der britischen Künstlerin Tracy Emin, einer "Kunst Exibitionistin", wie die AZ schreibt, deren Fotos und Videos den krassem Gegensatz zu den schwülstig süsslichen Aktdarstellungen aus viktorianischer Zeit darstellen.

Wenn Sie schon einmal im Haus der Kunst sind, sollten Sie auch gleich die Ausstellung "Malerei und Skulptur im Wettstreit - Von Dürer bis Daumier" besuchen. Auch ihr gilt eine besondere Empfehlung von mir. Das Kombiticket kostet 11 Euro (erm. 8 Euro).


mehr Bilder: Teil 1
mehr Bilder: Teil 2
mehr Bilder: Teil 3

Projekt Tracy Emin
im Rahmen der Ausstellung ab 9.3.2002

Akt der Moderne

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

MVG/MVV U-Bahn Lehel oder Odeonsplatz

Leitung: Christoph Vitali

In Zusammenarbeit mit der Tate Britain, London

Eröffnung: 28. Februar 2002, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 1. März – 2. Juni 2002

Öffnungszeiten: jeden Tag 10 - 22 Uhr


Eintrittspreise:
Euro 7,00 / erm. Euro 5,00
Jugendliche unter 18 Jahren: Euro 2,50
Dauerkarte: Euro 15,00 / erm. Euro 10,00
Kombikarte (mit der Ausstellung Malerei und Skulptur im Wettstreit): Euro 11,00 / erm. Euro 8,00
Jugendliche unter 18 Jahren: Euro 4,00
Kinder unter 10 Jahren: freier Eintritt
Katalog mit 288 S., 258 Abbildungen der ausgestellten Werke, davon ca. 170 in Farbe: 25 Euro
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