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Inszenierung ENDCOMMERCIAL® - reading the city Von SBA Scheppe Böhm Associates, Munich / New York vom 13. September 2002 bis 20. Oktober 2002 im Haus der Kunst |
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©Fotos: Martin Schmitz |
Seit 1997 arbeiten Florian Böhm, Luca Pizzaroni und Wolfgang Scheppe an der visuellen Fallstudie ENDCOMMERCIAL®.
Am Beispiel New Yorks dokumentiert die bildlexikalische Arbeit, die vor kurzem als Bildband erschienen ist, Strukturen der Improvisation im großstädtischen Raum und zeigt Strategien des Zurechtkommens in der Ökonomie der Straße. Das Haus der Kunst ermöglicht nun eine Inszenierung des Archiv-Projektes in der ehemaligen Buchhandlung des Hauses. Während der Übergangszeit soll dieser Raum im Foyer des Hauses der Kunst gezielt für Projekte genutzt werden, die von der Loslösung aus dem klassischen Ausstellungsrahmen leben. Mit ENDCOMMERCIAL® wird eine Membran zwischen dem Innen und Außen der Ausstellungsräume geschaffen; bewusst wird es in einem exterritorialen, verlassenen und aus ökonomischen Gründen aufgegebenen Raum des Hauses gezeigt. Die Installation funktioniert wie ein Buch, das betreten werden kann. Sie versucht, die Leistungen des Mediums Buch in den Raum zu übersetzen: Die Privatheit der Konfrontation eines Betrachters mit einer Doppelseite, die Linearität und Sukzessivität der Bilder, das daran entlang gehende Lesen, die Freiheit des Blätterns und die gleichzeitige physische Anwesenheit des gesamten Archiv-Korpus. Das einzelne Bild als ästhetische Einheit spielt gegenüber der syntaktischen Verknüpfung der Bilder die geringere Rolle. Das Foto-Projekt ENDCOMMERCIAL® dokumentiert und beobachtet die Spuren der Wiederaneignung der Großstadt durch den Menschen in Zeiten der Krise. Es macht sichtbar, wie er seine Umgebung Laternen, Abfalleimer, Getränkekisten, Einkaufswagen, Ladenschilder oder Plastiktüten nutzt, formt und zweckentfremdet. So werden beispielsweise die Hydranten der Sprinkleranlagen von den Stadtbewohnern New Yorks als Sitzgelegenheiten neu definiert; Laternen fungieren als Kontaktbörse, bunte Einkaufstüten markieren kaputte Parkuhren. Ausgangspunkt für SBA war die Einsicht, dass die geltende Vorherrschaft des fiktionalisierenden Bildes, das v.a. der Werbung entstammt, den empirischen Bildtypus abgelöst hat. Die Autoren 'scannen' gleichsam ihre urbane Umwelt, das Straßenleben der Großstädte in mehreren tausend Aufnahmen am Tag, die als visuelle Notizen in einem Archiv erfasst werden. Erst die Analyse, die Selektion und die Ordnung in einem taxonomischen System, denen diese fast mechanisch entstandenen Aufnahmen unterzogen werden, lassen typische Objekttypen, allgemeine Strukturen, notwendige Alltagsfunktionen, subkulturelle Konventionen, vergegenständlichte soziale Widersprüche, also die Regularitäten der Stadt erkennbar werden. Überrascht gewinnt der Betrachter plötzlich Einsicht in die Differenz vom oft Gesehenen und niemals Registrierten. |
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Text: Haus der Kunst.
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Haus der Kunst |
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Eröffnung: 12. September 2002, 19 Uhr |
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Eintrittspreise: freier Eintritt Ausserdem im Haus der Kunst: |
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