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Ausstellung "!AVANTGARDEN! in mitteleuropa 1910-1930"
vom 5. Juli bis 6. Oktober 2002 im Haus der Kunst










alle Fotos: Martin Schmitz
Bis heute konzentriert sich das kunsthistorische Interesse an der Avantgarde auf einige wenige geografische Zentren: Paris im Westen, Moskau im Osten, München und schließlich die wegweisenden Aktivitäten des Bauhauses in Weimar, Dessau und Berlin.

Doch zwischen diesen Brennpunkten spannte sich ein weitverzweigtes und sehr vielseitiges Netz künstlerischen Austausches, wechselseitiger Inspiration und eigenständiger Entwicklungen, das mit seinem Nuancenreichtum und seinen lokalen Zentren bisher kaum beachtet wurde.

So waren Zusammenschlüsse gleichgesinnter Künstler und Literaten der Avantgarde in Düsseldorf und Wien, aber auch in Warschau, Krakau, Lodz und Posen, in Budapest und Bukarest, Zagreb oder Ljubljana zu finden.

Es wurden Gruppenausstellungen organisiert, gemeinsame Publikationen herausgegeben sowie Kontakte mit anderen Städten und künstlerischen Vereinigungen hergestellt.

Für die kunsthistorische Rezeption blieb es über lange Zeit hinweg jedoch schwierig, ein klares Bild von der Entwicklung der tschechischen und slowakischen, ungarischen oder polnischen Avantgarde zu gewinnen. Ihre Isolation infolge nationaler Traditionen und zwischenstaatlicher Spannungen wurde durch die Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg, den Eisernen Vorhang und die Repression von Seiten totalitärer Regimes noch erheblich verstärkt.

Die Ausstellung !AVANTGARDEN! in mitteleuropa 1910-1930 im Haus der Kunst München ermöglicht nun erstmals eine profunde Analyse dieses Beziehungsgeflechtes.

Sie zeigt deutlich, dass die künstlerischen Aktivitäten, die sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa entwickelten, in direkter Verbindung standen zu den uns besser bekannten und gut dokumentierten Pendants in Paris und Moskau, München und Berlin.

Den Auftakt der Ausstellung bildet die kubistische Skupina-Gruppe, die 1911 in Prag aus der deutsch-tschechischen Künstlervereinigung Die Acht hervorgegangen war.

Die im Anschluss präsentierten Arbeiten der ungarischen Aktivisten, die sich in Budapest um den Schriftsteller Lajos Kassák versammelten, verbinden expressionistische Elemente mit einer eigenständigen Adaption von Aspekten des Fauvismus, Futurismus und Expressionismus. Eindeutiger dem Expressionismus zugetan präsentiert sich dagegen die polnische Gruppe Bunt mit ihrem Zentrum in Posen.

Auch die Krakauer Formisten standen dem Expressionismus nahe, verstärkten jedoch dessen formalistische und grafische Tendenzen, wodurch ihre Arbeiten teilweise Parallelen zum Futurismus aufweisen.

Schmelztiegel und Knotenpunkte, an denen verschiedene Künstlergruppen in Deutschland aufeinander trafen und sich austauschten, waren die Konstruktivistische Internationale in Düsseldorf, in deren Umfeld man El Lissitzky begegnete, und die Berliner Galerie Der Sturm mit ihrem starken Engagement für Skupina und die ungarische Avantgarde-Zeitschrift Ma.

Die vielleicht bedeutendste Rolle für die Künstler aus dem östlichen Mitteleuropa spielte schließlich das Bauhaus, das mit zahlreichen Werken dieser Künstler in der Ausstellung vertreten ist. Hier waren neben anderen László Moholy-Nagy und Andor Weininger, Alfréd Forbat, Farkas Molnár und Sándor Bortnyik zu verschiedenen Zeitpunkten tätig.

Im Entwurfsbüro von Walter Gropius in Dessau arbeitete auch der ungarische Ingenieur und Architekt Istvan Sebök.

Die Rekonstruktion seines monumentalen Medienturmes bietet in der Ausstellung einen imposanten Ausblick auf die herausragenden Leistungen der mitteleuropäischen Avantgarden hinsichtlich medialer und technischer Innovation:

Ursprünglich als interaktives Dichterdenkmal geplant, bietet der Projektionsturm dem Besucher eine Auswahl von 20 filmischen Arbeiten verschiedener Avantgarde-Künstler auf drei Leinwänden. Die gestalterische wie technische Kühnheit dieses interaktiven, multimedialen Denkmals, das als ein Kino des Außenraumes geplant war, sucht bis heute seinesgleichen.

Die Ausstellung !AVANTGARDEN! in mitteleuropa 1910 – 1930 führt nun vor allem eines deutlich vor Augen:

Es handelte sich nicht um eine Avantgarde, sondern um zahlreiche Avantgarden, die sich gegenseitig beeinflussten und doch ihre eigenen Charakteristika bewahrten. Kennzeichnend war dabei der stete Wechsel zwischen mehreren Schauplätzen.

Die künstlerischen Knotenpunkte in Mitteleuropa werden daher einerseits als Orte des internationalen Austauschs, andererseits auch als Schauplätze verschiedener Grade der Isolation beleuchtet.

Hier wurden künstlerische Idiome, Stile, Ideologien und Ausdrucksweisen erörtert, aufgenommen, aufgegeben und modifiziert. Das Bewusstsein für die eigene nationale Identität war dabei genauso gegeben wie die Überzeugung einer gemeinsamen internationalen Aufgabe.

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wir waren schon in der Ausstellung: hier geht es zu unseren Fotos


alle Infos: Pressestelle Haus der Kunst



Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Los Angeles County Museum of Art und dem Martin-Gropius-Bau Berlin. Die Konzeption stammt von Timothy O. Benson, Robert Gore Rifkind Center, Los Angeles. Die wissenschaftliche Erarbeitung des Ausstellungsprojektes wurde mit finanzieller Unterstützung der Alexander von Humboldt Stiftung, The International Partnership Among Museums, The Samuel H. Kess Foundation und The Trust for Mutual Understanding ermöglicht.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog von ca. 140 Seiten mit zahlreichen, zum Teil ganzseitigen Farbabbildungen. Neben zwei Beiträgen über die Wechselbeziehungen der avantgardistischen Strömungen in Mitteleuropa ist jedem relevanten geografischen Schwerpunkt ein separater Essay gewidmet.


Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München

MVG/MVV U-Bahn Lehel oder Odeonsplatz


Ausstellung
"!AVANTGARDEN! in mitteleuropa 1910-1930" im Haus der Kunst

Eröffnung: 04. Juli 2002, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 5. Juli – 6.Oktober 2002

Öffnungszeiten: jeden Tag 10 - 22 Uhr


Eintrittspreise:
Euro 7,00 / erm. Euro 5,00
Jugendliche unter 18 Jahren: Euro 2,50
Dauerkarte: Euro15 ,00 / erm. Euro 12,00
Kombikarte (mit der Ausstellung ): Euro 12,00 / erm. Euro 10,00
Jugendliche unter 18 Jahren: Euro 5,00
Kinder unter 10 Jahren: freier Eintritt
Katalog ca. 140 S. mit zahlreichen, teilweise ganzseitigen Farbabbildungen der Exponate sowie Essays von Timothy O. Benson und Monika Król, Preis in der Ausstellung: Euro 19,00

ab 11. Juli 2002 ausserdem im Haus der Kunst: Ausstellung "Der Romantiker Johan Christian Dahl"
TIPP bei schönem Wetter gleich nebenan auf dem Eisbach: Isar River Surf



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