Rund 830.000 beeindruckte Besucher bis Anfang Juli: Ausstellung "Körperwelten" in München endete am 17.08.2003.
Nachfolgeausstellung "Körperwelten - eine Herzenssache" gastiert vom 06.06. bis 13.09.2009 in Augsburg

Schachspieler (Foto: Martin Schmitz)
Beliebt: der Schachspieler bei Körperwelten
Rollstreppe zur Ausstellung (Foto: Martin Schmitz)
Rolltreppe hoch zur Ausstellung
Gunther von Hagens mit Vorbild (Foto: Martin Schmitz)
Prof. Gunther von Hagens mit Vorbildern
Körperwelten: übergroßer Radfahrer (Foto: Martin Schmitz)
Körperwelten: übergroßer Radfahrer
Schwimmerin (Foto: Martin Schmitz)
die Schwimmerin
Torwart (hier noch mit dem inzwischen entfernten Fußball) (Foto: Martin Schmitz)
Körperwelten: Torwart (hier noch mit dem inzwischen entfernten Fußball)
Schwangere (Foto: Martin Schmitz)
Schwangere mit Fötus

alle Fotos: Martin Schmitz
Die Münchner konnten sich weiterhin über die langerwartete Ausstellung "Körperwelten" eine eigene Meinung bilden. Seit dem 5. Juli 2003 sogar mit einer zusätzlichen Attraktion, dem "Pferd & Reiter" Plastinat. Bislang auf richtliche Anordnung vergoldet, wurde es nun teilweise enthüllt. Was für das Kreisverwaltungsreferat "Kaspereien" darstellt, ist für den Besucher nun einer zusätzliche Attraktion der Ausstellung.

Bis zum Ende am 17.08.2003 hatten um die 830.000 Besucher die Ausstellung besucht. Dabei mussten an einigen Spitzentagen Wartezeiten von bis zu 120 Minuten in Kauf genommen werden, denn seit Anfang März 2003 wurde häufig das Limit von maximal 1.000 gleichzeitigen Besuchern in den Ausstellungsräumen erreicht.

Am 17.08.2003 war die Ausstellung letztmals geöffnet in München. Die Körper reisten nach Hamburg, um dort ab 30.08. - und dann unzensiert - bis Anfang Januar 2004 präsentiert zu werden (weiter). Anschließend ging die Ausstellung weiter nach Frankfurt. Auch das Großplastinat "Scheuendes Pferd mit Reiter" konnte in Frankfurt unzensiert gezeigt werden, wie zuvor schon in Hamburg, aber nicht in München.

Frankfurt sollte zunächst die letzte Station der Wanderausstellung KÖRPERWELTEN in Deutschland sein. Mit dem Abbruch der KÖRPERWELTEN-Tour zieht Plastinator Gunther von Hagens Konsequenzen aus den anhaltenden öffentlichen Anfeindungen gegenüber der Ausstellung in Deutschland. "Der Kulturkampf um die KÖRPERWELTEN hat sich auf unerträgliche Weise zugespitzt. Da es nicht gelungen ist, die Ausstellung selbst zu verbieten, wird nunmehr versucht, mich als Initiator der KÖRPERWELTEN zu kriminalisieren. Angesichts der Schärfe der Diskussion gerät das eigentliche Ziel der Ausstellung, nämlich die Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung, zunehmend ins Abseits", so Gunther von Hagens. Mehr als 300.000 Besucher hatten KÖRPERWELTEN bis Ende März 2004 bereits in Frankfurt gesehen.

Wie anders doch in München: nicht jedem verständlich war in München die Auffassung von Kreisverwaltungs Referat (KVR) Chef Wilfried Blume-Beyerle, der in der Ausstellung eine "Grusel Schau" sieht, die gegen geltendes Bestattungsrecht verstoße. Und der emotionalisierend von "Leichen" spricht, wenn die Rede auf die plastifizierten menschlichen Körper kommt.

Bestätigt wurde Blume-Beyerle Mitte Mai noch einmal durch die Regierung von Oberbayern, doch die allenthalben sogar von städtischen Gutachtern didaktisch als wertvolle empfundene Schau bleibt den Münchnern nun bis Mitte August erhalten.

Wir haben uns auf der Münchner Ausstellung umgesehen und bieten Ihnen eine Anzahl von Fotos, auf denen Sie sich selbst einen Eindruck bilden können.

Zugegeben, nach all der Negativ-Berichterstattung und Diskussionen ging man schon mit einem etwas mulmigen Gefühl in die München Arena im Olympiapark. Was würde einen hier erwarten. Zunächst, im Erdgeschoss, nichts.

Hier befinden sich der geräumige Eingangsbereich, dann die Garderoben und schließlich nach links abzweigend Kasse und Shop-Bereich. In letzterem können Sie Kataloge, Filme und Prospekte bekommen, laut Gerichtsbeschluß mussten aber alle Merchandising Artikel wie T-Shirts, Pins, Mousepads etc. entfernt werden.

Tipp: via Internet www.koerperwelten.de ist alles natürlich erhältlich. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Dort erfahren Sie auch, wie viele Besucher sich aktuell in der Ausstellung befinden und wie lange die Wartezeit ist.

Rechts und links von der Rolltreppe, die nach oben führt, zeigen Monitore Ausschnitte und Bilder aus der Ausstellung. Oben angelangt, fällt der Blick in die schwarz gehaltenen mittelhohen Ausstellungsräume der München Arena, die - das kann man vorweg schon sagen - eine passende Umgebung zur Ausstellung bilden.

Mit einem Blick lässt sich die Ausstellung vom Ende der Rolltreppe aus komplett überblicken. Viele Vitrinen, reichlich Körper. Und - kein Grusel. Woran liegt es? Prof Gunther von Hagens klärte es in einer Pressekonferenz auf, indem er ein herkömmliches menschliches Skelett neben eines seiner Plastinate stellte.

Niemand käme auf den Gedanken, z.B. bei einem Skelett von einer vorgeführten Leiche zu sprechen, hingegen ihm unverständlich bleibt das Gericht bei der Auffassung, er stelle "Leichname" aus, was nur eingeschränkt erlaubt sei.

Allein das von Richtern und Ausstellungsgegnern propagierte Wort verschaffte im Vorfeld sicherlich dem einen oder anderen ein Gruseln, doch betreten sie nun die Ausstellung, stellen sie schnell fest, dass hier medizinisch interessante und didaktisch hervorragend dargestellte und kommentierte Exponate zu sehen sind.

Reihenweise Ordner mit den kompletten Unterlagen stellte von Hagen der Presse zur Einsicht, um den von Ausstellungsfeinden eingebrachten Gerüchten um die Herkunft der Körper seiner Plastinate zu zerstreuen.

Gleich mehrere seiner "Körper in Spe" kamen bei der Pressekonferenz am Vorabend der Ausstellung selbst zu Wort. Unglaubwürdig, dass von Hagen bei der großen Anzahl von Körperspendewilligen aus aller Welt zu fragwürdigen Quellen der Körperbeschaffung greifen müsste.

Die ganze Ausstellung belegt gerade im Gegenteil überall einen sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen.

So greift er u.a. auf schon über 80 Jahre in Konservierungsflüssigkeiten gelegene Körper(-teile) aus Universitätsbeständen zurück, die er nun mittels seines Plastinierungsverfahrens „trocken“ und wesentlich anschaulicher erklären kann.

Die Ausstellung, selbst in der jetzt um einige umstrittene, im Katalog aber noch vertretene Exponate reduzierten Version wie den das Plakat zierenden "Reiter" oder den "Schubladenmann" , bietet Stauen und Aufklärung.

Wenn dann aus Kindermund nach Anblick einer Raucherlunge der ergriffene Ausspruch „Mami, ich will nie rauchen“ kommt, hat die Ausstellung sicherlich schon ihren Zweck erfüllt, den Menschen auf einen bewussteren Umgang mit ihren Körpern zu sensibilisieren.

Warum das Gericht dem Fußballspieler und dem Basketballspieler nun seinen Ball entzogen hat, bleibt fragwürdig, zeigen doch Körper und Ball einen zusammengehörigen Bewegungsablauf, der auf Bildtafeln unter Erklärung der einzelnen daran beteiligten Körperbereiche erläutert wird.

Sie haben die Wahl, es zwingt sie keiner. Wenn Sie frei von Vorurteilen die Ausstellung besuchen, werden Sie nichts Gruseliges vorfinden. Ganz sicher. Gehen sie hin, überzeugen sie sich. Hier verfolgt einen anschließend nichts in den Träumen, Fernsehen ist da selbst im Vorabendprogramm härter....

Fazit auf der Skala von 1 bis 10
Wissensvermittlung:
9 (statt 10, wenn man die jetzt nicht gezeigten Exponate hätte noch bzw. in der geplanten Form sehen können)
Gruselfaktor: 2-3 (vergleichbar mit menschlichem Skelett im Schulunterricht, ägyptischer Mumie im Museum, menschliche Reliquie in Kirchen)

- "Körperwelten" Enthüllung des "Goldenen Reiter" (weiter)
- "Körperwelten" in München - Inhalt der Ausstellung (weiter)
- "Körperwelten" in München - begleitende Literatur (weiter)
- Körperwelten Bilder Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4,
- Anschließend in Hamburg vom 30.8.2003 bis zum 4.1.2004 (weiter)

Fotogalerie zum Ausstellungsbeginn 2003 in München, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, (©Fotos: Martin Schmitz)
Fotogalerie Juli 2003, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6 (©Fotos: Marikka-Laila Maisel)

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Körperwelten & der Zyklus des Lebens. Der Welterfolg von Gunther von Hagens ab dem 10.04.2014 in der Kleinen Olympiahalle (©Foto: Martin Schmitz)
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Sie enthält eine Vielzahl neuer spektakulärer Präparate, die Organfunktionen und häufige Erkrankungen in leicht verständlicher Weise erläutert. Die Ausstellung ist als Selbstentdeckungsreise konzipiert (mehr)
Fotogalerie zum Ausstellungsbeginn 2009 in Augsburg, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6 (©Fotos: Martin Schmitz)


Ausstellung "Körperwelten"
MÜNCHEN - Arena / Olympiapark
22.2.-9.3. und 21.3.-17.08.2003
Toni-Merkens-Weg 4 - 80809 München
Internet www.koerperwelten.de
Öffnungszeiten: Täglich - auch an Sonn- und Feiertagen - 9 bis 22 Uhr (letzter Einlaß).
Die Ausstellung ist in dieser Zeit in Stuttgart zu Gast.



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